Statt auf "die Politik" will der Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND) » nun stärker auf das Engagement der Bürger
bauen. Der BUND und das ZDF starteten das gemeinsame Projekt 'Abenteuer
Schmetterling'. Die Aktion 'Abenteuer Schmetterling' ist vielseitig angelegt:
Einzelpersonen und Gruppen sind aufgerufen, sich mit eigenen Beiträgen an einem
Wettbewerb zu beteiligen. Die Bandbreite der Ideen kann vom
schmetterlings-freundlichen Garten bis zur politischen Initiative für den Erhalt
einer Wiese reichen. Für Grundschüler gibt es einen eigenen Wettbewerb, bei dem
die Aufzucht von Schmetterlingsraupen im Vordergrund steht. Reisen und wertvolle
Sachpreise belohnen das Engagement.
Was können Sie als Haus- und Gartenbesitzer für unsere
Schmetterlinge tun? Hier ein 8-Punkte-Plan:
1. Sachkundig machen! Nur das was man kennt, kann man auch fördern und schützen.
Es gibt einfache, aber gute Handbücher, die nicht teuer sind, z.B. "Der Kosmos
Schmetterlingsführer" ISBN 3-440-06202-3. Natürlich kann man auch die
altbekannte Ostfriesenmethode anwenden. Jemanden fragen, der was weiß, Tel:
02304-41977.
2. Im Garten und Vorgarten eine Pflanzenwelt schaffen, die nicht nur den
Schmetterlingen und Nachtfaltern Nektar spendet, sondern sie auch zur Eiablage
bewegt. Es sind manchmal sogar ganz attraktive Stauden wie Nelkenarten, die
diese Eigenschaften aufweisen. Der in Gartencentern angebotene
"Schmetterlings-Blumensamen" enthält dagegen kaum Pflanzen, die Schmetterlinge
mögen. Bunte Blütenpracht, die unser Auge erfreut, wird von Schmetterlingen ganz
anders gesehen.
3. Raupen, die man an Gartenpflanzen findet, ruhig an Ort und Stelle fressen
lassen. Aus den hässlichsten Raupen können sich die schönsten Schmetterlinge
entwickeln. Nur bei echten Schädlingen kann man entsprechende schonende
Maßnahmen ergreifen.
4. An einer Stelle des Gartens ruhig auch mal Wildkräuter wie Brennessel,
Gänsefuss, Beifuss u.a. unbeeinflusst wachsen lassen. Gerade diese unscheinbaren
"Unkräuter" sind begehrte Nahrungspflanzen für Schmetterlingsraupen.
5. Auf dem Kompost Kapuzinerkresse aussähen. Hier fressen später die Raupen der
Weißlinge und Kohleulen lieber als am Kohl.
6. Beim Umgraben gefundene Schmetterlingspuppen in einen halb mit Erde gefüllten
Blumentopf legen und mit einer Schicht Heu überdecken. Diesen Topf kann man im
Gartenhaus oder im kalten Keller überwintern. Da Puppen Feuchtigkeit brauchen,
sollte man das Heu alle drei Wochen mit Wasser einsprühen. Spannend wird es dann
im Frühjahr. Welcher Schmetterling wird aus den unscheinbaren Puppen schlüpfen?
Die Falter lassen Sie dann einfach abends fliegen.
7. Lampen am Haus nicht die ganze Nacht brennen lassen. Sie irritieren nur die
vorbei fliegenden Nachtfalter. Allein 5.000.000 Großschmetterlinge lockte eine
starke Lichtquelle in Süditalien in einer einzigen Saison an. Diese Auswirkung
von Beleuchtungskörpern an/in Gebäuden und Verkehrswegen wird selbst in
Naturschutzkreisen völlig unterschätzt.
8. Von August bis Oktober ein Dachfenster leicht öffnen. Es kommen dann die
Pfauenaugen, Füchse und C-Falter und, wenn Sie Glück haben, auch ein
Trauermantel zur Überwinterung. Von Ende Februar (je nach Einsetzen warmer
Witterung) bis Mitte April sollte das Fenster aber wieder geöffnet werden, damit
Ihre Gäste in die Freiheit gelangen können.
weitere Links zum Thema
Schmetterlinge sterben still!
Garten der Schmetterlinge
Linktipps:
www.abenteuer-schmetterling.de
www.bund.net
www.schmetterlinge.de
www.schmetterling-raupe.de
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